Um mich zu charakterisieren möchte ich nicht lange aufzählen, wie viele Kinder ich habe, wann ich maturiert und was ich studiert habe, wann ich verheiratet und wieder geschieden wurde, sondern lieber in ausdruckstarken farbenprächtigen Geschichten bunte Bilder malen und mit Worten jonglieren, die auf der Zunge zerfließen. "

 

Schreiben ist für Gundula Maria von Traunsee etwas Sinnliches, ein Genuss. Sie ist immer mit Papier und Bleistift ausgerüstet, sobald sie etwas berührt, schreibt sie ihre Gedanken spontan auf.

 

Meist ist es die Natur, die sie inspiriert, manchmal auch Bilder. Ein Bild aus der Natur erinnert sie an die Menschen. Wenn sie gefrorenes Gras sieht, denkt sie einen Menschen, der verkrüppelt ist, der leidet. Die Natur ruft in ihr Bilder und Gedanken hervor, oft erkennt sie auch ein Spiegelbild ihres eigenen Lebens.

 

Für mich ist Mensch und Natur eine Einheit”, was sie auch in ihrem Gedicht über die Berührung der Blätter ausdrückt.

 

Blätterberührung

 

Rosa Blätter

an dunkelroten Zweigen

und:

 

Gesichter,

die sich neigen.

Hände,

die spüren und reden,

Münder,

die küssen und segnen,

Augen und Ohren,

die versinken,

Zungen,

die tasten und trinken.

Blicke,

die liebkosend erfassen,

Herzen,

die lieben,

nicht

hassen.

 

Ihr Künstlername Gundula Maria von Traunsee ist durch ihre ganz besondere Beziehung zu diesem See im Salzkammergut, da sie am und im Traunsee aufgewachsen ist. Mit ihrer ursprünglichen Heimat fühlt sie sich sehr verbunden. Im Gymnasium, das im Schloss Traunsee in Gmunden gelegen war, hielt sie sich oft im Wald des Schlossparks auf, wo sie eine Baumfreundin hatte.

 

Zum Schreiben inspirierte Gundula Maria von Traunsee die Novelle “Der Wetterfleck” von Thomas Bernhard, die sie 1998 gelesen hatte. Da ihr dieser Text sehr düster erschien, fühlte sie sich stark animiert einen lieblicheren, positiveren zu verfassen und schrieb die Frühlings-Liebesgeschichte, kom­poniert aus Farben: "Wetterfleck für Bernhard. 

 

In der Folge ergoss sich eine wahre Sturzflut von Gedichten und Geschichten aus ihrem Kopf und ihrem Herzen, sodass im Sommer 1998 bereits die erste Lesung in Salzburg stattfand.

 

Seitdem hat sie nicht aufgehört, zu schreiben und hat verschiedene Gedichtbände zusammengestellt: “Gelb, Blau und Himbeeren”, “Sommerabschied”, “Die Brücke Liebe”, “Und Sonnen werden glühen”, “Grün ist noch mein Herbst”, “Winterlicht”, “Von Bäumen, Vögeln, Mond und Meer …”

 

Ihr erstes Lied schrieb Gundula Maria von Traunsee 1995 am Meer bei Korfu. Vom hölzernen Segelboot aus sprang sie in türkisblaue Wasser, tauchte hinab, sprach mit dem Mond, spürte die Strahlen der Sonne auf ihrer Haut - den streichelnden Wind genießend.

 

In dieser gelösten Atmosphäre begann sie Lieder zu schreiben, Lieder über den Wasserfall, über ihren Baumfreund, über ihre Suche nach Licht, , über das Leben von Kindern, fruchtbare Acker und Mondnelken, über den Duft des Schnees.

 

Blauer Himmel.

Strahlend weißer Schnee.

 

Blauer Himmel.

Strahlend weißer Schnee.

Ich nehm diese Schönheit mit,

wenn ich zu dir geh’.

Damit ich dir was schenken kann

und nicht mit leeren Händen

vor dir steh’,

geliebter Mann.

 

Du mein blauer Himmel.

mein strahlend weißer Schnee.